P. Stanislaus (Nsubuga) berichtet aus Uganda

Der ehemalige Guardian von St. Felix, P. Stanislaus (Nsubuga) berichtete am Pfingstsonntag, dem 23.05,2021, in einem eindrucksvollen Vortrag in der St. Felix Kirche über den derzeitigen Stand und die neuesten Entwicklungen der Uganda Mission. Dabei informierte er über die diversen Hilfsaktionen, die er mit den in der Oberpfalz gesammelten Gelder im letzten Jahr leisten konnte. Leider konnten aufgrund der Corona Beschränkungen nur ca. 50 Besucher an der Veranstaltung teilnehmen, und so soll auch dieser Bericht dazu dienen, die vielen anderen Wohltäter über die Verwendung ihrer Spenden in Uganda zu informieren.

P. Stanislaus wurde von vielen Gläubigen und Freunden in St. Felix herzlich empfangen und willkommen geheißen. Es freue ihn sehr, dass er immer noch „einfach dazu gehöre“, die Verbindungen nach Neustadt und Umgebung trotz der weiten Entfernung nie abgerissen sind und hoffentlich auch noch weiter bestehen werden.

Vieles hat sich trotz Covid im vergangenen Jahr getan in der grünen „Perle Afrikas“, wie Winston Churchill Uganda einst genannt hatte.

Genau wie in Deutschland gab/gibt es auch in Uganda einen Lockdown, der von der Polizei vor allem in Hauptstadtnähe rigoros durchgesetzt wurde. Schulen und Geschäfte waren geschlossen, lange Zeit auch die Gotteshäuser aller Konfessionen.

Das „Nicht-Tragen“ von Masken und Social Distancing stellen in Afrika – vor allem auf dem Land - nicht das große Problem dar. Vielmehr aber die ausbleibenden Einkünfte der Menschen, die ihre Geschäfte, Werkstätten und kleine Transportunternehmen schließen mussten und vor dem großen Problem standen und immer noch stehen, ihre Familien nicht mehr ernähren zu können.

Auch die geschlossenen Schulen verschärften die Notlage.

Während hierzulande der Unterricht irgendwie mit Hilfe von Videokonferenzen oder begleiteten Arbeitsaufträgen weiterging, waren die Schüler*innen in Uganda plötzlich zu Hause, und die Schulbildung setzte komplett aus. Hinzu kam, dass auch die Kinder, die ihre täglichen Mahlzeiten normalerweise in der Schule bekommen, auf einmal zu Hause von ihren Müttern versorgt werden mussten.

Dennoch habe diese harte Zeit auch etwas sehr Positives hervorgebracht, berichtet P. Stanislaus, der seinen Optimismus auch in Zeiten der Pandemie nicht verloren hat.

Die Jugendlichen, die sonst in der Schule gewesen wären, standen plötzlich täglich zur Verfügung, und gemeinsam konnte man tolle Projekte ins Leben rufen, wie zum Beispiel einen engagierten Jugendchor, der mit Pater Stanislaus im Pickup zu den verschiedenen „Outstations“ (= Filialkirchen die zur Pfarrei gehören) fährt, um dort die Gottesdienste musikalisch zu gestalten und die “einheimische” Jugend aufzurütteln und zum Mitmachen zu motivieren.

Auch im sportlichen Bereich hat sich in diesem Jahr einiges getan: Dank der finanziellen Unterstützung der polnischen Regierung konnte in gerade mal drei Monaten unter der Regie von P. Stanislaus ein modernes Sportzentrum in Kakooge gebaut werden. Die Jugendlichen halfen tatkräftig und freiwillig beim Ausbau des neuen Zentrums mit. Seit der Fertigstellung der Sportanlagen nutzen sie die neuen Anlagen zum täglichen Training und haben in der Zeit des Lockdowns eine sinnvolle und bereichernde Beschäftigung.

Die Mission der Krakauer Franziskanerminoriten in Uganda besteht jetzt seit 20 Jahren – was im April 2021 Anlass zu einem großen Fest gab, zu dem nicht nur der ortsansässige Bischof, sondern auch der Generalminister aus Rom und der Provinzial als Krakau anreisten.

Selbstverständlich war auch P. Stanislaus als „Father of the Mission“ anwesend, denn er rief als damaliger Provinzial die Mission ins Leben.

P. Stanislaus berichtete auch von den Menschen, denen von den Oberpfälzer*innen in besonderem Maße geholfen wurde.

Er erwähnte das Mädchen Esther Nandyose, eine Jurastudentin, die schon seit längerer Zeit mit einer hartnäckigen Hepatitis-Infektion zu kämpfen hat. In ihrem Fall ist es ein ständiges Auf und Ab; die Krankheit holt sie immer wieder ein und wirft sie zurück. Trotzdem konnte sie ihr Studium wieder aufnehmen und legt zur Zeit Prüfungen ab, obwohl sie parallel immer wieder im Krankenhaus behandelt werden muss. Sie gibt nicht auf und kämpft tapfer nicht nur für ihren Studienabschluss, sondern auch für die Rechte von Frauen und Minderheiten.

Das Baby mit Herzfehler, Namakula Rolena , für dessen OP in der Weihnachtszeit Geld gesammelt wurde, ist mittlerweile auf der Warteliste für pädiatrische Herz-OPs. (Es gibt in Uganda nur einen Chirurgen, der Kinder am Herzen operieren kann.) Es wird in den nächsten Wochen operiert werden können. Das zweite, kleinere Loch in seinem Herzen hat sich in der Zwischenzeit von alleine geschlossen.

Trotz all dieser Widrigkeiten tut P. Stanislaus seinen Dienst in Uganda immer noch sehr gerne. Die Menschen sind ihm ans Herz gewachsen, sie vertrauen ihm und er bringt ihnen Hoffnung in ihren Alltag und hilft ihnen bei ihrem Kampf ums tägliche (Über-)Leben.

So ist es auch das neue Ziel von P. Stanislaus einen Fond aus Spenden aufzubauen, um die Arzt-, Medizin- und Krankenhauskosten speziell für die Kinder  aber auch generell für alle in akute Note geratene Menschen, daraus finanzieren zu können.

 

Ugandatafel Mai2021K

 

Auf dieser Tafel in St. Felix sind neue Bilder und Infos aus Uganda angebracht. Außerdem kann man sich eine Postkarte mitnehmen. Dort findet man die IBAN für das Spendenkonto und einen QR- Code, der direkt zur Infoseite zu Uganda auf der Homepage der Pfarrei führt.

 

210516 Deo Gratias Postkarte 1k

 

 

Würden die Menschen in Uganda den Hl. Felix kennen, so würden sie wohl häufig „Vergelt’s Gott“ sagen – zu P. Stanislaus sowieso, aber auch zu den Oberpfälzer*innen, deren großes Herz und deren Hilfsbereitschaft schon so viel Gutes im fernen Uganda bewirken konnten.

Aber so heißt es schlicht und einfach „Weebale“ – DANKE in Luganda, der Sprache der Einheimischen.

 

P. Stanislaus Taufe SuzanK

 

Das Bild zeigt die 13 jährige Suzan, eine Waise aus dem Sudan, die von einer Familie aus der Pfarrei von P. Stanislaus aufgenommen wurde und heuer an Ostern von ihm getauft werden konnte. Mittlerweile fand  P. Stanislaus einen Paten für Suzan, so dass Sie die Schule besuchen kann. Da sie ihren Geburtstag nicht wusste, einigten sie sich gemeinsam auf den 24. Dezember.

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