Aus Uganda schreibt Pater Stanislaus Strojecki: Uganda schon sieben Monate im Lockdown.

 

"Das Geld ist mittlerweile angekommen, und ich konnte die  Schulden begleichen. Herzlichen Dank allen, die so unglaublich schnell und großherzig geholfen haben!"

 

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Missionar Pater Stanislaus in Uganda

 

Allerdings wird die Lage im Land immer dramatischer:  Der Lockdown dauert  nun schon sieben Monate.  Das tägliche Leben  wird für  immer mehr Menschen zunehmend  härter.   Es ist trotz allem eine gute,  gesegnete Zeit,  wie die Menschen sagen. Es regnet ausreichend, und es gibt keine Hungersnot. In ländlichen Gebieten besitzen oder  pachten die Einheimischen ein kleines Stück  Land und können etwas anbauen: Cassava, Mais, Matooke, sweet Potatoes, Bohnen. Damit halten sie sich einigermaßen über Wasser.

Die Probleme beginnen dort, wo ohne Geld gar nichts geht. Da es in Uganda keinerlei Krankenversicherung gibt, muss alles bar bezahlt werden, und zwar sofort und noch bevor die Untersuchung oder Behandlung überhaupt beginnt.

Etliche Branchen dürfen immer noch nicht arbeiten. Auch die Schulen sind immer noch geschlossen. Etwa  zwei Millionen Lehrer sind arbeits- und mittellos. Märkte, ein Teil der Geschäfte, Post, Bars, Restaurants, Hotels bleiben bis auf weiteres zu.  Es  gibt kein Einkommen und keine Möglichkeit, über so lange Zeit die gemieteten Räume zu bezahlen.

Die öffentlichen Verkehrsmittel dürfen nur noch die  Hälfte der Passagiere befördern und sind deshalb doppelt so teuer geworden. Überhaupt ist Arbeit knapp geworden, die Bezahlung schlechter - alles mit der "wunderbaren Erklärung: Covid"!

Was tue ich mit dem Geld, das die Menschen in der Oberpfalz gespendet  haben? In erster Linie werden die Kosten für Arzt,  Krankenhaus und Medikamente übernommen - besonders für  Kinder und Mütter, und ganz besonders bei kinderreichen Familien.

Das zweite, immer mehr wachsende Problemfeld sind die Mieten.  Die Wohnungseigentümer sind zwar geduldig. Aber sie warten nun schon  seit Monaten auf ihr Geld und  und wollen wenigstens einen Teil davon.

Meistens informieren mich die Nachbarn,  wenn es kritisch wird. Bevor dann eine Familie auf die Straße gesetzt wird, begleichen wir  die Miete. Wenn es sein muss, auch noch ein, zwei Monate voraus, um den Leuten ein wenig Luft zu verschaffen. Man muss wissen, dass  Uganda in keinerlei Hinsicht  ein Sozialstaat ist. Wird eine Familie  vom Vermieter rausgeworfen,  sind die Menschen wie Flüchtlinge im eigenem Land.

Die nächste Gruppe der Hilfebedürftigen sind  die Arbeitslosen, die als Folge von Corona ihren Job verloren haben.  Leider können wir in unserer Missionsstation nicht alle beschäftigen. Wir tun unser Möglichstes.  Besonders greifen wir Lehrern unter die Arme, damit sie die Zeit irgendwie überbrücken können, bis die Schulen wieder öffnen.

Und wenn dann die Schulen wieder öffnen, wird  ganz sicher eine neue Welle der Not auf uns zukommen: Viele Mütter können die Schulgebühren für ihre Kinder nicht bezahlen. Für die 400 Heranwachsenden in unserem Patenschaftsprogramm ist es kein Problem, ihre Schulgebühren sind auch dank vieler Pateneltern im Raum Neustadt-Weiden gesichert.  Aber für die Unzähligen, die gerade nur einmal am Tag etwas zu essen bekommen, ist  Hilfe  schier unmöglich.

Aber auch hier gilt: Solange die Oberpfälzer uns unterstützen, kann ich und werde ich helfen.  Und das erkläre ich den Leuten hier in Kakooge.  Das Geld fällt nicht vom Himmel, es kommt auch nicht von einer reichen Regierung oder EU - nein, es kommt von Menschen, die es auch nicht einfach haben unter Covid, aber das Herz am rechten Flecken haben und bereit sind zu teilen. Dafür von den Menschen in Kakooge und von mir ein ganz großes Vergelt's Gott und Dankeschön!"